Gesundheit und Pflege
Sichere Lieferketten und starke Apotheken
Die gesamte Rede finden Sie am Ende der Seite.
Wenn ich mich so hier im Parlament umschaue, wage ich einfach mal die Behauptung, dass mindestens die Hälfte aller Kolleg*innen heute bereits ein Medikament eingenommen hat. Gegen Bluthochdruck, Schilddrüsenunterfunktion, gegen Gicht – Arthrose, gegen Magenbeschwerden, hohe Cholesterinwerte.
Der Altersdurchschnitt hier im Parlament liegt bei etwas über 50 Jahre – ein Alter in dem die Durchschnittsbürgerin auf jeden Fall mindestens 1 Medikament einnimmt. Der Anteil derer die laut Statistik mindestens 2 eher 3-5 Medikamente pro Tag einnehmen, also Ü60, liegt hier im Parlament bei ca 30%.
Da kommt also schon einiges an Medis zusammen jeden Tag!
Arzneimittelstandort Deutschland
In Deutschland sind über 100 000 verschiedene Arzneimittel zugelassen. Rund die Hälfte davon ist verschreibungspflichtig.
Das bekannteste Medikament ist: Aspirin. Wo entwickelt? – natürlich in Deutschland, vor 126 Jahren. Erhältlich unter verschiedenen Namen in jeder von 2300 Apotheken in Baden-Württemberg.
Leider geht die Zahl der Apotheken seit geraumer Zeit kontinuierlich zurück. Allein in Baden-Württemberg und Bayern um ca. 125. Deutschlandweit fast 400 seit Beginn dieses Jahres!
Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, denn die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung und die Abgabe an Kranke ist eine wichtige Aufgabe für die wir Apotheken vor Ort brauchen.
Verlässliche Apothekenteams!
Gerade in Zeiten, und denen Fehl- und Falschinformationen an allen Ecken und Enden zu finden sind. In Zeiten, die von starker Verunsicherung geprägt sind, braucht es Ansprechpersonen – Expert*innen, denen die Menschen vertrauen.
Apotheke ist immer ein Team aus Apotheker, PTA (pharmazeutisch technische Assistentin) und PKA (Pharmazeutisch kaufmännische Assistentin). Diese beraten die Patientinnen und Patienten von Mensch zu Mensch.
Sie haben im letzten Winter im Mangel Antibiotika- und Fiebersäfte hergestellt. Sie wurden in der Pandemie Teil der Impfinfrastruktur.
Also ja, die Apothekenteams sind unverzichtbarer Bestandteil unseres Gesundheitswesens.
Heimische Gesundheitswirtschaft fördern!
Aber die Krisen der letzten Jahre haben uns die Fragilität der Lieferketten deutlich aufgezeigt. Wir erinnern uns noch daran, dass insbesondere während der Corona Pandemie wichtige Medikamente nicht mehr geliefert wurden.
Es geht also vordergründig darum die heimische Gesundheitswirtschaft und Forschung zu stärken. Das machen wir und darum investieren Pharmaunternehmen in den Standort Baden-Württemberg und bauen ihre Produktionskapazitäten aus. Diese Stärke ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist Resultat der Prioritätensetzung dieser Regierung!
Dies kommt den Patientinnen und Patienten bei uns im Länd zu Gute.
Ohne ein starkes Europa, keine starke Gesundheitsunion!
Ohne internationale Partnerschaften, ohne eine starke europäische Gesundheitsunion, hätten wir die Corona Pandemie nicht gemeistert!
Darum brauchen wir einen Binnenmarkt für Arzneimittel in der EU, darum ist es gut, dass es inzwischen eine Europäische Behörde für Krisenvorsorge und Krisenreaktion bei gesundheitlichen Notlagen gibt (auch bekannt als HERA). Darum ist es genauso wichtig, dass es die Europäische Arzneimittelagentur gibt (EMA). Und darum ist es so wunderbar, dass es Zusammenarbeit in Europa in der Wirtschaft und auch politisch im Europäischen Parlament gibt.
Gemeinsam in einem starken Europa können wir es schaffen.