Bildung für Morgen: Startchancen von Anfang an
Die grün geführte Landesregierung Baden-Württemberg verabschiedete diesen Sommer das größte Reformpaket für das Bildungssystem in Baden-Württemberg
Das Schuljahr 2024/25 startet und die Kommunen haben Fragen – wie wird das Startchancen-Programm, der Ganztagsausbau und das SprachFit-Programm vor Ort in der Stadt umgesetzt? Unsere zwei Mannheimer Landtagsabgeordneten Dr. Susanne Aschhoff und Elke Zimmer luden zur Veranstaltung „Bildung für Morgen – Startchancen von Anfang an“ ein, um mit Menschen aus der Praxis und der Stadt Mannheim über die frisch verabschiedete Bildungsreform zu diskutiert.
„Die Verwirklichung von Bildungerechtigkeit ist Ziel Grüner Bildungspolitik auf allen politischen Ebenen und für uns ein echtes Herzensanliegen. Über das große Interesse am fachlichen Austausch hier in Mannheim freuen wir uns darum sehr“, so die beiden Mannheimer Landtagsabgeordneten Dr. Susanne Aschhoff und Elke Zimmer am Freitagabend im Bürgerhaus Neckarstadt West. Viele Praktiker*innen, aber auch interessierte Eltern und Bürger*innen waren der Einladung gefolgt. Das Podium aus Landespolitik, Kommune und Praxis stellte nicht nur den aktuellen Stand dar und erläuterte die Möglichkeiten und Chancen der Reform, sondern nahm gezielt auch Anregungen und Fragen der Gäste auf.
Sprachförderkonzeption
Besonders wichtig bei der neuen Sprachförderkonzeption ist die verpflichtende Teilnahme für Kinder mit einem festgestellten Bedarf. „Das ist keine Gängelung der Familien, sondern soll dafür sorgen, dass alle Kinder, die einen Förderbedarf haben auch tatsächlich von der Förderung profitieren werden“, betont Elke Zimmer. Und auch die neuen Juniorklassen seien ein Erfolg und hoffentlich Garant dafür, dass Kinder zielgerichtet gefördert werden und am Ende dieser neuen Klasse 0 die Schulreife erreicht haben.
Startchancen-Programm
Das Startchancen-Programm setzt übergreifend in allen Bereichen des Systems Schule an. Bei den Schülerinnen und Schülern, den Schulgebäuden und am Netzwerk zwischen Schulträger, Kommune und dem sozialen Raum. „Es ist wichtig, dass mit den drei Ebenen des Startchancen-Programms das gesamte Schulsystem ganzheitlich reformiert wird. Mit der Verteilung von Ressourcen an diejenigen Schulen, die es besonders benötigen, können wir Kinder vor Ort gezielt fördern und Chancengerechtigkeit schaffen“, so Susanne Aschhoff, die in der grünen Landtagsfraktion für das Startchancen-Programm fachlich zuständig ist.
Sprachförderkonzept „Sprachfit“
Neben den Informationen der beiden Grünen Landespolitikerinnen zum Sprachförderkonzept „Sprachfit“ und dem Startchancenprogramm des Landes berichtete Bildungsbürgermeister Dirk Grunert von den Auswirkungen des Programmes auf die Mannheimer Bildungslandschaft. 30 Mannheimer Schulen wurden in der ersten Tranche für Startchancen ausgewählt. Damit fließen bis zu 150 Millionen Euro zusätzlich in den nächsten 10 Jahren nach Mannheim. „Es ist ein großer Erfolg, dass nun auch Bund und Land Bildungsressourcen nach sozialen Kriterien verteilen. Das ist richtig und notwendig. Wo es größere Herausforderungen gibt, muss mehr gefördert werden. Davon profitieren nun Mannheimer Kinder und erhalten bessere Bildungsperspektiven“, betont Dirk Grunert.
Umsetzung von Ganztagesschulen
Ein weiteres wichtiges Projekt sind der Ausbau und die Umsetzung von Ganztagesschulen. Dazu hatten die beiden Abgeordneten den städtischen Koordinator für den Ausbau von Ganztagesschulen Dennis Baranski und die Schulleiterin der Vogelstang Grundschule Martina Schmidt eingeladen. Dennis Baranski stellte in seinem Vortrag dar, warum der verbindliche Ganztag nicht nur die Betreuung der Kinder gewährleiste, sondern auch die Möglichkeit bietet, Erfahrungen zu sammeln und Talente auszuprobieren. Darüber hinaus und am wichtigsten sei aus fachlicher Sicht natürlich die Chance, Lernerfolg vom Elternhaus zu entkoppeln und Kindern gerechte Chancen auf Bildung und Teilhabe zu bieten.
Martina Schmidt berichtete eindrücklich aus dem Alltag ihrer Schule, die aus einem Team von 70 Fachkräften bestehe. Dabei stellte sie klar, dass es gerade der Mix aus unterschiedlichen Professionen sei – also die gleichberechtigte Zusammenarbeit in sogenannten multiprofessionellen Teams -, der für das Gelingen wichtig sei.
Am Ende des Abends sind sich die beiden Politikerinnen sicher: „Mit den verschiedenen Programmen werden die logischen weiteren Schritte für ein gerechtes Bildungssystem gegangen. Lassen Sie es uns im Sinne der Kinder gemeinsam anpacken.“