Soziales und Gesellschaft
Bretterbuden, Matsch und Heuduft - Natur erfahren von Beginn an
Fachgespräch und rege Diskussion unter freiem Himmel: Wie erreichen wir, dass wieder mehr Kinder Bretterbuden bauen, im Matsch spielen oder frischen Heuduft genießen können?
Im Land gibt es derzeit 220 Wald- und Naturkindergärten sowie knapp 50 Jugendfarmen und Aktivspielplätze, die hervorragende Bildungsarbeit im naturpädagogischen Bereich leisten. Vertreter*innen dieser Einrichtungen diskutierten mit den Abgeordneten Brigitte Lösch, Sprecherin für frühkindliche Bildung, Dr. Markus Rösler, Naturschutzpolitische Sprecher, und der für Naturpädagogik zuständigen Thekla Walker.
Der Einladung zum Fachgespräch sind über 80 Teilnehmer*innen gefolgt, darunter 18 Wald- und Naturkindergärten mit ihrer Landesvorsitzenden Ingrid Miklitz sowie neun Jugendfarmen und Aktivspielplätze mit ihrem Bundesgeschäftsführer Hans-Jörg Lange. „Naturerlebnis und Draußenspiel sind wichtige Elemente für die kindliche Entwicklung. Jedes Kind hat das Recht auf Naturerlebnis“, sagt Thekla Walker und lobt die eingeladenen Einrichtungen, die zeigen, wie die Umsetzung dieses Anspruchs gelingen kann.
Die Nachfrage nach solchen Angeboten ist groß: Die häufig erst in den letzten 10 Jahren gegründeten Wald- und Naturkindergärten haben lange Wartelisten und auch die Jugendfarmen und Aktivspielplätze verzeichnen großen Zulauf. „Immer mehr Eltern haben den Wunsch, ihre Kinder ganz überwiegend im Freien, in der Natur und im Wald spielen zu lassen“, freut sich Dr. Markus Rösler.
Die Teilnehmer*innen haben konkrete Wünsche und Vorschläge, wie Kindern zukünftig mehr Möglichkeiten für Draußenspiel und Naturerlebnisse eingeräumt werden können. Dazu gehört der Hinweis auf einen deutlichen Mangel an Naturpädagogik in der Ausbildung von Erzieher*innen. Außerdem müssen bestehende Angebote und Möglichkeiten wie z.B. die Einrichtung von „Naturerfahrungsräumen“ auf kommunaler Ebene und in der Öffentlichkeit noch viel bekannter gemacht werden. „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass Naturpädagogik einen höheren Stellenwert in bestehenden öffentlichen Einrichtungen bekommt“, sagt Brigitte Lösch nach der Veranstaltung.