Eine Torarolle gegen das Vergessen
Wichtiges Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Hetze: Mit dem Landesrabbiner der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, Moshe Flomenmann, hat unser Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz im Gedenken an den 9. November 1938 gemeinsam mit anderen Vertretern des Landtags Baden-Württemberg die neue Torarolle der Israelitischen Kultusgemeinde Lörrach vollendet.
Der 9. November 1938: Nazis greifen jüdische Bürger*innen an und zerstören Synagogen. Auch verbrennen oder konfiszieren sie bewusst Torarollen. Antisemitismus hat in Deutschland eine lange Tradition. Die Angriffe im November `38 markieren den Übergang zu deren systematischer Verfolgung, die knapp drei Jahre später in der Shoah mündet.
„Die Ereignisse vor 80 Jahren zeigen, dass aus Geschichte gelernt werden muss. Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst: Bereits im März hat der Landtag von Baden-Württemberg deshalb eine fraktionsübergreifende Initiative von Grünen, CDU, SPD und FDP gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg beschlossen“, sagt Andreas Schwarz. Darin heißt es : „Jeder Form des Antisemitismus ist schon im Entstehen in aller Konsequenz entschlossen entgegenzutreten. Ein starkes und vielfältiges Judentum bereichert das Zusammenleben und festigt den Zusammenhalt von Menschen verschiedenen Glaubens in unserem Land und Europa.“ Veranstaltungen wie die gemeinsame Vollendung der Torarolle von jüdischen, christlichen und islamischen Würdenträger und Politiker*innen des Landtags sind ein wichtiges Zeichen im Sinne der Verbundenheit, des Vertrauens und des Dialogs.
Flomenmann verdeutlicht den Unterschied zwischen 1938 und 2018: „Vor 80 Jahren hat man in Parlamenten beschlossen, jüdisches Leben zu vernichten. Heute machen wir hier etwas sehr Schönes, wir haben die Torarolle vollendet.“ Denn das beste Mittel gegen das Vergessen, ist das gemeinsame Handeln für die Zukunft.