Fraktionsklausur: Unterwegs in Karlsruhe
Fraktionsklausur das heißt: Drei Tage volles Programm. Beschlüsse wollen gefasst werden, Diskussionen vertieft, Expert*innen befragt und Bürger*innen gehört. Unsere Klausuren finden verteilt im ganzen Land statt. Den Auftakt jeder Klausur bilden Vororttermine – sie bieten beste Gelegenheit um mit lokalen Institutionen und Personen ins Gespräch zu kommen, für Inspiration und Ideenaustausch. Diesmal waren wir in Karlsruhe unterwegs.
Zu Besuch beim Lokalradio „neue Welle“
Für Fraktionschef Andreas Schwarz führte der Ortstermin ins Studio der „neuen Welle“ – dem Lokalradio in der Region Karlsruhe. Nach einem Austausch mit Geschäftsführer Robin Schuster ging es für den Fraktionsvorsitzenden zum Interview ins Aufnahmestudio. Die Themen: Klimaschutz, Bundestagswahlkampf und die ersten Monate der grün-schwarzen Koalition.
Mit Stadtmobil Karlsruhe zur Carsharing-Stadt Nr. 1
Die Mobilität zu verbessern und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten – das hat sich das Kalrsruher Carsharing Unternehmen Stadtmobil als großes Ziel gesetzt. Ein Vorzeigemodell, finden die Abgeordneten des Arbeitskreises Verkehr: „Carsharing ermöglicht vielen Menschen ein Leben ohne eigenes Auto und ist essenziell für die Mobilitätswende. Mit Stadtmobil konnte Karlsruhe zur Carsharing-Stadt Nr. 1 in Deutschland werden, daher war es für uns ganz klar, dass wir dieses Unternehmen vor Ort besuchen.“ Stadtmobil Karlsruhe startete 1995 noch als kleine Personengesellschaft (GbR) und bietet heute den ca. 303.000 Einwohner*innen in Karlsruhe und der Region mehr als 1.400 Fahrzeuge für verschiedenste Einsatzzwecke an. Ein zunehmender Teil davon ist elektrisch und senkt so Schadstoffe und Treibhausgasemissionen im Betrieb.
„K76“: Erster und einziger Drogenkonsumraum in Baden-Württemberg
Mitglieder des Sozial-Arbeitskreises haben in Karlsruhe den Drogenkonsumraum „K76“ besucht, der Ende 2019 in Räumen des Kontaktladens „Get In“ eröffnet worden war. Es ist der erste und bislang einzige Drogenkonsumraum in Baden-Württemberg. Hier können Schwerstabhängige unter hygienischen Bedingungen und in Gegenwart geschulter Aufsichtspersonen mitgebrachte Drogen konsumieren und sich beraten lassen. In den ersten 20 Monaten haben etwa 150 Menschen die Einrichtung der AWO aufgesucht, insgesamt gab es um die 2500 Konsumvorgänge.
In einem Steuerkreis arbeiten Vertreter*innen von AWO, Stadt, Polizei und Staatsanwaltschaft gut zusammen, berichteten Petra Krauth, Eric Kramer und Markus Barton von der AWO und Cordula Sailer von der Stadt Karlsruhe. Der Drogenkonsumraum habe dazu beigetragen, die Drogenszene im öffentlichen Raum zu entschärfen. Petra Krebs, Vorsitzende des Arbeitskreises Soziales, zeigte sich beeindruckt: „Der Drogenkonsumraum ist ein ermutigendes Best-Practice-Beispiel für eine gelebte akzeptierende Gesellschaft.“ Dr. Ute Leidig, Karlsruher Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Sozialministerium, ist erfreut, dass das niedrigschwellige Drogenhilfsystem gut angenommen wird.
Intelligente Assistenzsysteme für das Waldmanagement
Im Rahmen der Herbstklausur der grünen Landtagsfraktion in Karlsruhe ließ sich der Arbeitskreis Ländlicher Raum, Verbraucherschutz und Ernährung über neueste Entwicklungen bei der Nutzung intelligenter Assistenzsysteme für das Waldmanagement im Klimawandel informieren. Der Wald als Erholungsraum, Lebensraum und wichtiger Lieferant des nachhaltigen Rohstoffs Holz steht vor großen Veränderungen: Trockenheit, Hitze und Schädlingsbefall. Unterstützung kommt jetzt von einem gemeinsamen Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der EDI GmbH, einem Spin-off des KIT. Gemeinsam mit Partnern aus Forstwirtschaft und Forstwissenschaft entwickeln sie das Assistenzsystem EDE 4.0, das Förster*innen mit Künstlicher Intelligenz dabei hilft, den Wald zu erhalten und ihn nachhaltig zu bewirtschaften. EDE verbindet forstwirtschaftliches Fachwissen, neueste Klimasimulationen und Daten über Boden, Niederschlag, Wind und Temperatur in einer App. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen miteinander verschnitten. Um flächendeckenden Anwendung zu finden, sind jedoch noch weitere Nutzer*innen wichtig. EDE 4.0 hilft aber schon jetzt die Forschungslücke zu schließen.