Fraktionsklausur: Unterwegs in Neckarsulm

Wie geht es weiter mit den Gemeinschaftsschulen im Land? Mit welchen Werkzeugen gelingt es Gemeinschaftsschulen, Schulkinder unabhängig von Herkunft und Elternhaus bestmöglich zu begleiten?  Dazu haben Fraktionschef Andreas Schwarz und die Bildungspolitiker*innen der Grünen Fraktion, darunter Thomas Poreski, Susanne Aschhoff, Petra Häffner, Ralf Nentwich, und Dorothea Wehinger, die Gemeinschaftsschule in Neuenstein besucht.

Sie ist eine der ersten Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg und Club of Rome-Schule mit innovativen Lehrmethoden. Der Schulleiter Matthias Wagner-Uhl verdeutlichte, wie es gelingt, mit der Spannbreite einer heterogenen Gesellschaft gewinnbringend umzugehen. Ein Hauptthema des Besuchs war die mögliche Auswirkung der Umstellung von G8 auf G9 auf die Gemeinschaftsschulen und die Bedeutung von Gemeinschaftsschul-Oberstufen für die Stärkung der Bildung im ländlichen Raum.

Schüler*innen der Unterstufe zeigten den Abgeordneten, wie sie sich in verschiedenen Fächern selbst organisieren und erledigte Aufgaben in einem „Erfolgsspeicher“ ablegen. Die Grünen betonten die Bedeutung multiprofessioneller Teams zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler und unterstrichen den Plan, Gemeinschaftsschulen zu stärken und eine Pädagogik der Zukunft zu fördern.

Die Verkehrspolitiker*innen der Fraktion haben sich der klimaverträglichen Logistik gewidmet und das trimodale Terminal - also Schiene-Straße-Wasser - im Hafen Heilbronn besichtigt. 

Warum ist das interessant und wichtig? Zuverlässige intermodale Verkehre gewinnen zunehmend an Bedeutung, um die Straßen wirksam zu entlasten und die Umwelt und die vorhandenen Ressourcen zu schonen.

Das Kombi-Terminal Heilbronn ist für den kombinierten Verkehr Schiene-Straße und Binnenschiff-Straße der ideale Umschlagplatz für die Region Franken. Das schlägt sich nieder in stabilen Wachstumsraten über die letzten Jahre. Das Kombi-Terminal Heilbronn bietet regelmäßige Shuttlezug-Verbindungen zwischen den deutschen Seehäfen und Heilbronn und damit zuverlässige Lieferketten für die außenhandelsaffine Wirtschaft der Region. Potenziale bietet das Kombi-Terminal Heilbronn aber auch für innerdeutsche Verbindungen und die Verknüpfung von kleineren Umschlagplätzen zwischen den großen Logistik-Hubs. Bestes Beispiel hierfür sind aktuell Porsche-Motoren und –Karosserieteile, die zur Endmontage von Heilbronn aus über die Schiene nach Osnabrück gefahren werden.

Nuss-Nougat-Creme hat in vielen Haushalten einen festen Platz auf dem Frühstückstisch. Am Beispiel dieses Produktes verdeutlichten Stefan Haensel und Michael Janzer von Lidl International, wie verzweigt globale Lieferketten für alltägliche Produkte heute sein können. Im Gespräch mit Abgeordneten aus dem Arbeitskreis Europa & Internationales ging es darum, wie auch komplexe Lieferketten fairer und nachhaltiger ausgestaltet werden können. Dabei berichteten die Vertreter von Lidl International von Erfolgen und Herausforderungen bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele.

Nachdem es im Dezember erst eine politische Einigung zum geplanten europäischen Lieferkettengesetz in Brüssel gegeben hat, steht das Thema höher denn je auf der Tagesordnung. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die anstehende Umsetzung des Gesetzes von einem intensiven Dialog zwischen Wirtschaft und Politik begleitet werden muss.