Herbstklausur 2019 in Herrenberg: Landtagsgrüne besuchen Betriebe und Einrichtungen in der Region
Traditionell startet die Grüne Landtagsfraktion ihre Klausuren mit lokalen Terminen. Auch vor der Herbstklausur 2019 in Herrenberg informierten sich die Abgeordneten über Unternehmen, Vereine und Initiativen vor Ort. Fraktionschef Andreas Schwarz: „Wieder einmal waren wir beeindruckt. Es sind die vielen ehrenamtlichen Vorzeigeprojekte, vorausdenkende Spitzenunternehmen und engagierte Menschen, die den Ländlichen Raum in Baden-Württemberg zu einem lebenswerten Ort machen.“
Wie kommt die Integration im Land voran? Darüber geben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer von Flüchtlinge e.V. Auskunft. Ob Patenschaften, Sprachschule, rechtliche Beratung oder Hilfe bei der Arbeit- und Wohnungssuche – „die Ehrenamtlichen sind die Basis einer gelingenden Integration in Baden-Württemberg“. Das betonen die Abgeordneten aus dem Arbeitskreises Innenpolitik, Uli Sckerl, Daniel Lede Abal, Petra Häffner und Ute Leidig.
Die Dorfgemeinschaft Tennental besuchen Petra Krebs, Sprecherin für Gesundheits-, Senioren- und Pflegepolitik, und Thomas Poreski, Sprecher für Sozialpolitik, Jugend und Inklusion. Auf einer Tour über das Gelände zeigen Matthias Hacker, Philipp Müller und Alexander Thierfelder den Abgeordneten des Arbeitskreises für Soziales die Werkstätten auf dem Gelände. Dort wird auch das Grundprinzip der Vorzeige-Einrichtung ersichtlich - „umgekehrte Inklusion“. Die Behinderteneinrichtung öffnet sich gezielt der Zivilgesellschaft, sodass Nichtbehinderte und Menschen mit Behinderung gemeinsam backen, schreinern und gärtnern.
Gemeinschaft bekommen auch unsere Bildungsexpertinnen und Bildungsexperten der Grünen Fraktion zu Gesicht: In der Gemeinschaftsschule Bondorf/Gäufelden informieren sich Sandra Boser, Brigitte Lösch, Andrea Bogner-Unden und Petra Häffner über die pädagogische Arbeit. Dabei kommen sie mit der Konrektorin Ulrike Franke und dem Lehrerkollegium ins Gespräch über Erfolge, Entwicklungen und Herausforderungen der Gemeinschaftsschule.
Alexander Salomon, Stefanie Seemann und Manfred Kern, Mitglieder des Arbeitskreises Wissenschaft, Forschung und Kunst, erleben derweil einen ganz anderen Ansatz von Bildung: Wie können Jugendliche spielerisch und niedrigschwellig an naturwissenschaftliche Fragestellungen herangeführt werden? Die Antwort findet sich im Jugendforschungszentrum „Aerospacelab“ in Herrenberg. Dieses versteht sich als Ort zum Experimentieren und Herantasten, in dem die Kreativität und Eigeninitative der Jugendlichen gefördert wird. „Uns ist ganz wichtig, dass nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund steht, sondern sich Neugier und Lust am Forschen entwickeln“. Das Grundprinzip sei „Lernen durch machen“, betont Angie Voggenreiter, die das Jugendforschungszentrum leitet. Von SeniorExperten, studentischen Hilfskräften und Doktoranden begleitet tauchen die jungen Forscherinnen und Forschern in die faszinierende Welt der Wissenschaft und Technik ein.
Ganz in der Nähe, 35 Meter über ihnen, steht ein Teil der Fraktionskollegen in luftigen Höhen: Vom Schönbuchturm blicken die Grünen Agrarexperten Reinhold Pix, Bea Böhlen, Martina Braun, Martin Grath und Martin Hahn über den herbstgefärbten Herrenberger Stadtwald. Ein idealer Ort für Diskussionen über den Wald im Zeichen des Klimawandels. Herrenberg ist Vorreiter: Über Jahrzehnte haben die Försterinnen und Förster mit nachhaltigen Strategien den Wald vorbildlich umgebaut.
Herrenberg wirbt mit seinem Engagement als „Fairtrade-Stadt“ – darüber informieren sich die Abgeordneten Josha Frey, Andrea Bogner-Unden, Andrea Schwarz, Barbara Saebel und Dorothea Wehinger vom Arbeitskreis Europa und Internationales. Die Fairtrade-Stadt ist ein Netzwerk aus Schulen, Kitas, Händlern, Gastronomen und Vereinen, die als Unterstützer für einen fairen Handel eintreten. Die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt, Lena Schuldt, gibt einen Überblick über aktuelle Aktivitäten der Stadt.
Auf dem Weg in eine mobile Zukunft ohne klimaschädlichen CO2-Ausstoß: Darüber informierte sich die Grüne Landtagsfraktion im Mercedes-Benz-Werk Sindelfingen. Die Herausforderungen für die Automobilindustrie sind immens, die Verantwortung für 35000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein in Sindelfingen ist groß. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Transformation der Automobilbranche – Mercedes-Benz Cars unternehme große Anstrengungen und investiere Milliarden, um weiterhin vorauszufahren und wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärt Michael Bauer, Leiter Produktion Sindelfingen und Standortverantwortlicher. Ab 2022 werden die europäischen Mercedes-Benz Produktionsstandorte CO2-neutral produzieren, bis 2039 soll die komplette Mercedes-Benz Neuwagen-Flotte CO2-neutral fahren. Für Fraktionschef Andreas Schwarz und die Abgeordneten Thekla Walker, Andrea Lindlohr, Susanne Bay, Elke Zimmer und Hermino Katzenstein ist klar: „Die Mobilitätslösungen der Zukunft müssen in Baden-Württemberg entwickelt und produziert werden.“
Welche Spuren Auschwitz im Gäu hinterlassen hat, erfahren die Abgeordneten beim Besuch der KZ Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen. In dem KZ-Außenlager mussten 601 jüdische KZ-Häftlinge einen Militärflugplatz ausbauen; mindestens 189 Häftlinge starben aufgrund der unmenschlichen Lebensbedingungen. Die Gedenkstätte ist ein Ort der Erinnerung, der Aufarbeitung und des Lernens. Die Abgeordneten Jürgen Filius, Thomas Hentschel, Willi Halder, Alex Maier und Nese Erikli loben das Engagement der Gedenkstätte gegen das Vergessen - und damit gegen Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und Antiziganismus.
Die Abgeordneten Bernd Murschel, Markus Rösler, Daniel Renkonen und Thomas Marwein besuchen die Kläranlage des Zweckverbands Sindelfingen-Böblingen. Gemeinsam mit dem Böblinger Oberbürgermeister Stefan Belz und der Sindelfinger Baubürgermeisterin Corinna Clemens informierten sie sich über den vorbildlichen Ausbau der Kläranlage. Durch die starke interkommunale Zusammenarbeit von Sindelfingen und Böblingen wird die Kläranlage auf hohem technologischen Standard betrieben. Eine vierte Reinigungsstufe sorgt dafür, dass Spurenstoffe wie Arzneirückstände aus dem Abwasser gefiltert werden und nicht in die Umwelt gelangen können. Auch Herausforderungen wie die Monoverbrennung von Klärschlamm und die Phospor-Rückgewinnung wurden angeregt diskutiert.