Soziales und Gesellschaft
Mehr als nur ein Teller Suppe: Brigitte Lösch hilft in der Vesperkirche aus
Mehr als ein Teller Suppe: Die Vesperkirche ist mittlerweile im sozialen Umfeld der Stadt Stuttgart zur festen Adresse geworden. Essen, medizinische Versorgung, Ruhe, Gespräche, Haare schneiden, Berufsberatung und eine Spielecke für Kinder: Menschen finden in der Vesperkirche, was sie zum Leben brauchen. Brigitte Lösch, Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Stuttgart IV und Landessynodale der Württembergischen Landeskirche, auch in der 25. Vesperkirchensaison die Vesperkirche besucht, um mit den haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und Gästen ins Gespräch zu kommen.
Vesperkirche ist ein Ort der besonderen, oft sehr direkten Hilfe. Täglich werden über 500 warme Mahlzeiten ausgegeben und ca. 400 Vesperpäckchen verteilt - vorbereitet von den ehrenamtlichen Helfern in der Hauswirtschaft. Diakone und Sozialarbeiter stehen zu Beratungs- und Seelsorgegesprächen zur Verfügung und können oft auch direkt helfen.
„Vesperkirche ist aber auch ein Lernort“, die diplomierte Sozialpädagogin Brigitte Lösch ist begeistert. „Hier in diesen sieben Wochen wird die Armut in unserer reichen Stadt an einem Platz sichtbar. Auch in diesem Jahr erleben das wieder über 850 ehrenamtlich Mitarbeitende.“
Im abschließenden Gespräch mit Diakoniepfarrerin Gabriele Ehrmann, der Gesamtverantwortlichen für das Projekt Vesperkirche Stuttgart, nahm Brigitte Lösch noch die Themen mit, an denen auch nach Vesperkirche politisch weitergearbeitet werden muss. So sind weitere Anstrengungen in der Erwachsenen-Alphabetisierung dringend erforderlich. Ebenso wichtig ist die Betreuung der Kinder von nichtanspruchsberechtigten EU-Bürgern, die bisher durch das schulische und frühkindliche Betreuungsnetz fallen.
Die Vesperkirche in Stuttgart geht auf eine Idee des damaligen Diakoniepfarrers Martin Fritz zurück und öffnete im der Leonhardskirche im Januar 1995 zum ersten Mal ihre Türen. Seither gilt die Formel, dass in 7 Wochen an 7 Tagen für jeweils 7 Stunden ein gastlicher Ort für all die Menschen, die ihn benötigen, geboten wird.