Bildung

Der große Durchbruch für bessere Bildung

Allen Kindern mit guter Bildung faire Startchancen ermöglichen - das ist das höchste politische Ziel der Grünen Landtagsfraktion. Am Donnerstagnachmittag tagte der Bildungsgipfel in Bebenhausen - in einer überparteilichen Bildungsallianz sollte dort auf zukunftsweisende Bildungsreformen geeignigt werden. Die Opposition stieg allerdings aus den Gesprächen aus, sodass die Regierungskoalition das Maßnahmenpaket im Alleingang beschloss. Die Ergebnisse des Bilddungsgipfels versprechen die größte bildungspolitische Reform seit über 10 Jahren,  unter den jahrhundertealten Dachstuhl im Kloster Bebenhausen wurde sich darauf verständigt,  die Schulsysteme von der Grundschule bis zum Gymnasium zu überarbeiten, dabei die persönliche Entwicklung der Jugendlichen besser zu berücksichtigen und junge Menschen in der Schule die Fähigkeiten zu geben, die sie für die Arbeitswelt von morgen brauchen. Zu den Ergebnissen des Bildungsgipfels in Bebenhausen sagen Grünen-Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz und der Sprecher für Bildung, Thomas Poreski:

„Wir haben heute einen historischen Schritt für bessere Bildung in Baden-Württemberg gemacht. Mit dem Koalitionspartner einigten wir uns auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket - die größte Reform seit mehr als zehn Jahren in unserem Bildungssystem. Mit den Beschlüssen schaffen wir die Basis für Verlässlichkeit, Stabilität und klare Orientierung: Wir bieten damit Eltern, Schülern und Lehrkräften langfristige Planungssicherheit weit über die aktuelle Legislaturperiode hinaus.

Wir machen weiter!

In einer Allianz der vier demokratischen Fraktionen wollten wir ursprünglich diesen Weg gehen. In offenen Gesprächen reichten wir SPD und FDP die Hand - es ist bedauerlich, dass sie diese nicht angenommen haben. Dadurch hat die Opposition nicht nur die Gelegenheit verpasst, an etwas Großem mitzuwirken, sondern auch die Chance verpasst, gemeinsam Geschichte zu schreiben. Am Ende mangelte es an Kompromissfähigkeit und an einem Überfluss an festgefahrenen Meinungen bei FDP und SPD.

Nun gehen wir den eingeschlagenen Weg zu zweit weiter. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, die Bildung so zu gestalten, dass alle Kinder ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Mit dem neuen G9, einer starken integrativen Säule und der Ausweitung des Ganztags stellen wir unsere Schule zukunftsfest auf - für mehr Bildungsgerechtigkeit und mehr Qualität.

Für uns Grüne ist besonders wichtig:

•        Wir fokussieren die Schullandschaften auf das Wesentliche und schaffen attraktive Angebote. Den Werkrealschulabschluss schaffen wir ab. Werkrealschulen, Hauptschulen und Realschulen erhalten Anreize, sich zu Verbundrealschulen zusammenzuschließen. Damit stellen wir unsere Schulstandorte auf eine stabile Basis und entwickeln sie qualitativ weiter.

•        Realschulen und Gemeinschaftsschulen erhalten ein klares Profil und mehr Unterstützung um Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern und ihnen Orientierung für das Berufsleben und Studium zu geben.

•        Das Gymnasium wird neunjährig: Zum Schuljahr 2025/2026 führen wir G9 aufwachsend ab Klasse 5 und 6 ein. Diese Reform bietet unseren Schülerinnen und Schülern die Zeit, die sie benötigen, um sich umfassend zu entwickeln. Und das entspricht dem Wunsch vieler Eltern nach mehr Zeit zum Lernen und Vertiefen.

•        Es gibt weiterhin die Möglichkeit, das Abitur in 8 Jahren abzulegen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Talenten der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden.

•        Wir etablieren in der integrativen Säule einen klaren Bildungsweg zum Abitur. Gemeinschaftsschulen und Realschulen gehen feste Kooperationen, Gemeinschaftsschulen zudem Verbünde mit bestehenden Oberstufen ein. Damit stärken wir auch die beruflichen Gymnasien im Land.

•        Wir erweitern das Ganztagsangebot. Ganztagsgrundschulen sind ein wichtiger Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit. Kinder erhalten dort eine umfassende Förderung und Unterstützung, ihre Eltern eine zuverlässige und zugleich qualitätsvolle Betreuung. Die Umwandung in Ganztagsschulen soll attraktiver gestaltet und für die Träger erleichtert werden. Die Grundschulen, die durch das Startchancen-Programm unterstützt werden, entwickeln wir zu verbindlichen Ganztagsschulen weiter. Insgesamt versprechen wir uns größere Chancengleichheit.

Die Kultusministerin hat hervorragende Vorarbeiten geleistet – nun steht die Umsetzung dieser Vorschläge an. Wir werden all diese Maßnahmen schnell vorantreiben und rasch im Landtag zur Abstimmung bringen!“