Forschungsstandort BW stärker machen
Tech-Milliardäre in den USA haben unkontrollierten Zugang zum Präsidenten und lenken seine Innovations- und Wissenschaftsagenda in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Wir befinden uns in technologiepolitisch stürmischen Zeiten und das auf globaler Ebene.
Die Wettrennen um KI, Quanten, Batterie und Co. sind eröffnet. In den USA werden gigantische Rechenzentren als Infrastruktur für KI, die die US-Vormachtstellung festigen soll, geplant.
„Stargate“ heißt ein Schlüsselprojekt und soll 500 US-Milliarden stark sein. Ethische und rechtliche Vorgaben für KI sollen mit „Stargate“ aus dem Weg geräumt werden. Der Protektionismus kehrt wieder zurück. Was bedeutet das für den Innovations- und Forschungsstandort in Baden-Württemberg, in Deutschland und in Europa?
Unsere Antwort muss lauten: Europe United! Jetzt erst recht! Entschlossen das stärken, was uns stark macht! Und das ist zuvorderst unser Erfindungsgeist, unser in Europa eingebetteter Innovations- und Forschungsstandort.
Wir wollen so unseren Wohlstand von heute und morgen sichern:
- Damit unser Land in Zukunft für alle Menschen gut funktioniert.
- Damit neue Arbeitsplätze entstehen.
- Damit eine innovative und zukunftsorientierte Wirtschaft dazu beiträgt, dass Baden-Württemberg, Deutschland und Europa stark bleiben.
Es ist daher höchste Zeit, dass die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Fahrplan zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Europas vorlegt. Wollen wir technologische Souveränität, gelingt dies nur mit einer stärkeren Zusammenarbeit in Europa. Wir müssen unsere Forschungs- und Industriekapazitäten stärken und gleichzeitig die Sicherheit und Grundrechte der Menschen gewährleisten. Es geht um unsere Unabhängigkeit in zentralen Zukunftstechnologien – von der künstlichen Intelligenz über die Batterieforschung bis hin zu grünen Technologien, die unser Klima und unsere Umwelt schützen.
Der Draghi-Bericht hat bereits aufgezeigt, wo wir ansetzen müssen:
- Wir brauchen eine europäische Investitionsoffensive für leistungsfähige Unternehmen,
- klar fokussierte Bildungs- und Weiterbildungsprogramme,
- eine starke Forschungs-, Innovations- und Industriestrategie.
- Und mit Blick auf das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm sollten die Mittel im Vergleich zum aktuellen Horizon Europe verdoppelt werden.
Fakt ist: In Europa fehlen uns sowohl bedeutende Chiphersteller wie auch Hyperscaler, also Großanbieter von Rechenzentren. Es geht also um technologische Souveränität im europäischen Verbund. Wir müssen die Umbrüche und den Fortschritt in der Industrie aktiv gestalten.
Wie wir die Verbünde stärken, zeigt Wissenschaftsministerin Olschowski:
Vor zwei Wochen hat die Ministerin den neuen Supercomputer „Hunter“ am Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart eingeweiht, damit BadenWürttemberg und Europa weiterhin international konkurrenzfähig beim Supercomputing und KI bleiben. Der Nachfolger „Herder“ soll bereits in zwei Jahren – mit noch mehr Rechenpower – folgen.
Brief an den Bundeskanzler
An dieser Stelle bedanke ich mich für den Brief von ZF, Bosch und Mahle an den Bundeskanzler. Ich selbst war im Sommer bei ZF in Friedrichshafen vor Ort und habe mich über die vielen Herausforderungen in diesem Bereich informiert. In dem genannten Brief geht es nämlich unter anderem um die Unterstützung beim Hochlauf der E-Mobilität, der Ladeinfrastruktur usw.:
Ja, kann ich dazu nur sagen! Wir benötigen jetzt mehr denn je Investitionen in eine starke Infrastruktur. Deshalb investieren wir als Land auch massiv in Forschung, Entwicklung und Bildung.
wir wollen Baden-Württemberg als einen zentralen Motor im europäischen Innovationsraum weiter voranbringen. Durch Entschlossenheit, Kooperation, eine klare Vision für eine nachhaltige digitale Zukunft, Innovationskraft, mehr Menschlichkeit und Europe United, das ist unser Weg!