Finanzen und Haushalt
Fusion der Landesbausparkasse Südwest und Bayern
Stuttgart – Bereit für den geplanten Schulterschluss: Der Landtag hat mit einem Staatsvertrag die rechtliche Grundlage für eine Fusion der Landesbausparkassen Südwest und Bayern geschaffen. Durch die Bündelung der Kräfte soll der Finanzstandort in Süddeutschland gestärkt werden. „Die Landesbausparkasse Süd wird ein Aushängeschild und ein starker Partner in öffentlicher Hand für die Finanzierung von Eigenheimen für rund 28 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sein“, sagt der finanzpolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion, Markus Rösler.
Bausparen wird wieder attraktiver: Diesen Trend verspüren die Landesbausparkassen Südwest (LBS) durch ein gestiegenes Interesse und einen merklichen Zuwachs an Bausparverträgen. Eigenheimbauer setzen vor allem auf einen besseren Schutz vor sprunghaften Zinsänderungen, die von den LBS besser aufgefangen werden können. Nun soll durch die Fusion der LBS Südwest und Bayern der Finanzstandort im Süden noch leistungsstärker und krisenfester gegen erschwerte Marktbedingungen aufgestellt werden. Dafür gab der Landtag am Mittwoch (29. März) in Stuttgart grünes Licht.
„Der Trend zum Bausparen erfreut sich einer neuen Beliebtheit. Mit der Fusion der Landesbausparkassen (LBS) Südwest und Bayern zur gemeinsamen LBS Süd schaffen wir mit einer Bilanzsumme von fast 40 Milliarden Euro die größte und schlagkräftigste Landesbausparkasse Deutschlands. Mit einem Stammsitz in Stuttgart wird Baden-Württemberg auch in Zukunft das Land des Bausparens bleiben“, so Rösler.
Mit der gemeinsamen LBS Süd würde die mit Abstand größte Landesbausparkasse und nach der Bausparkasse „Schwäbisch-Hall“ die zweitgrößte Bausparkasse in der gesamten Bundesrepublik entstehen. Für die grün-geführte Landesregierung war es wichtig, dass durch die Fusion keine Arbeitsplätze wegfallen. Die rund 1000 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie die 640 Arbeitsplätze in Bayern bleiben sicher.
Der Zusammenschluss ist eine Reaktion auf veränderte Marktbedingungen wie steigende Energiepreise oder Rezession. Diese Herausforderungen belasten die Branche insgesamt, führen aber auch die bisher in den eigenen Landesgrenzen agierenden LBS an ihre Belastungsgrenzen. 2016 gingen die beiden LBS Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zur LBS Südwest zusammen. Seither zeichnet sich ein Trend zur Zentralisierung der Banken in Deutschland ab. So planen etwa die LBS West und die LBS Nord sowie die LBS Ost und die LBS Schleswig-Holstein-Hamburg weitere Zusammenschlüsse. Nachdem der Landtag in Rheinland-Pfalz am Mittwoch (29.März) in Mainz ebenfalls grünes Licht für den gemeinsamen Staatsvertrag der Länder gegeben hat, steht noch die Zustimmung des bayerischen Landtags an.