Girls´ Day: Die Hälfte der Macht den Frauen!

„Die Hälfte der Macht den Frauen“ ist die Botschaft hinter dem Girls‘ Day, denn Karriere und beruflicher Erfolg dürfen nicht vom Geschlecht abhängen, und noch immer stimmen die Verhältnisse zwischen Mann und Frau im Arbeitsleben nicht. Das beginnt beim Zugang zu bestimmten Berufen, geht über Umgang, Zu- und Vertrauen innerhalb eines Tätigkeitsfelds oder einer Position und hört bei der Anerkennung und Bezahlung nicht auf. Der Girls‘ Day hat daher auch bei unserer Grünen Landtagsfraktion und unserer frauenpolitischen Sprecherin Dorothea Wehinger seit vielen Jahren Tradition – dieses Jahr hat er zum ersten Mal rein digital stattgefunden. Ein spannendes Angebot mit Austausch, Diskussions- und Fragerunden und einem virtuellen Rundgang durch den Landtag von Baden-Württemberg wartete auf die Teilnehmerinnen – und das Interesse war groß: 30 junge Frauen aus Baden-Württemberg und anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg hatten sich für die Digitalausgabe angemeldet.

Martin Grath – unser handwerkspolitischer Sprecher der Fraktion, gelernter Bäckermeister und einziger Mann in der digitalen Videokonferenz – sprach über die Rolle von Frauen in Handwerksberufen und die Bereicherung für Betriebe durch weibliche Perspektiven, Kreativität und Ideenreichtum. „Traut euch was zu, geht ganz offen auf Betriebe in eurer Region zu, die euch interessieren – wir brauchen euch Mädchen im Handwerk“, motivierte Martin Grath die Teilnehmerinnen. Swantje Sperling, frisch gebackene Mandatsträgerin und mit 35 Jahren die jüngste Grünen-Abgeordnete im Landtag, gab Einblicke in ihr langes politisches Engagement im Ehrenamt und auf kommunaler Ebene bis hin zur Kandidatur für den Landtag. Sie berichtete von vielen Erlebnissen, in denen sie auf Äußerlichkeiten und aufs Frausein reduziert oder sogar ganz übersehen wurde. „Frauen“, sagt Swantje Sperling, „sind oft gar nicht im Fokus. Oft fehlt es sogar an entsprechenden Daten, die eine gesellschaftliche, wirtschaftliche oder medizinische Relevanz haben, für Frauen aber nicht gesondert erhoben werden – mit fatalen Konsequenzen."

„Ich habe mich sehr gefreut, dass sich junge Frauen aus dem gesamten Bundesgebiet angemeldet haben und ich ihnen gemeinsam mit meinen Kolleg*innen Einblick in die parlamentarische Arbeit geben konnte. Ein wichtiges Thema war dabei die tägliche Erfahrung mit Diskriminierung. Für mich ist das umso mehr Grund, mich dafür einzusetzen, diese Diskriminierung abzubauen, damit sich diese jungen Frauen in Zukunft gleichberechtigt entfalten können", betont Dorothea Wehinger.

Die Teilnehmerinnen setzten sich in der Diskussionsrunde damit auseinander, inwiefern sie schon einmal ungleiche Behandlungen von Mädchen und Jungs erlebt haben; so erzählten sie von Dresscodes in der Schule, die Mädchen öfter auferlegt werden als Jungs. Auch sprachen sie über den geringen Mädchenanteil in der Politik-AG oder in den MINT-Fächern ihrer Schule. Dorothea Wehinger beantwortete Fragen der Teilnehmerinnen zum Einstieg in die Politik und gab Einblick in ihren Alltag als Abgeordnete. Außerdem ging sie auf die Auswirkungen auf Frauen und ihre Rolle während der Corona-Pandemie ein und thematisierte den noch immer zu geringen Stellenwert von „Frauenberufen“ inklusive des sogenannten Gender-Pay-Gaps, also der schlechteren Bezahlung von Frauen. „Es gibt noch viel zu tun“, sagt Dorothea Wehinger, „und wir müssen alle zusammen daran mitwirken, dass sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern – die Hälfte der Bevölkerung sind schließlich Frauen!“

Nicht vor Ort aber live dabei waren die Teilnehmerinnen beim abschließenden virtuellen Rundgang durch den Landtag: Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Bettina Jehne, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Grünen Landtagsfraktion, Tabea Kempf, Lucia Kemle (beide Social Media) und Carina Stefak (Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen) erzählten von ihrer Arbeit im Landtag und in der Fraktion und ihrem Werdegang und beantworteten Fragen via Instagram-Live. Alle vereint der Anspruch, junge Frauen zu ermutigen, mit Mut und Selbstvertrauen ihren eigenen Weg zu gehen - und die Chancen, die sie heute haben, zu ergreifen und zu nutzen.

Hier geht´s zum virtuellen Girls'-Day-Rundgang