Gesundheit und Pflege
Impfrallye an Schulen: Grüne Fraktion setzt sich für Impfaktionswoche vor Weihnachten ein
Angesichts stark steigender Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen setzt die grüne Regierungsfraktion einen Impuls in der Impfdebatte – und schlägt eine landesweite Impfaktion an Schulen vor Weihnachten vor. Nach den Plänen der Landtagsgrünen sollen die letzten Schultage vor den Feiertagen mit entsprechenden Impfangeboten dafür genutzt werden, um sicher in die Ferien zu starten, so die Initiatoren der landesweiten Impfrallye, Fraktionschef Andreas Schwarz und der Sprecher für Bildung, Thomas Poreski.
Über den Vorschlag der Regierungsfraktion berichtete unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“ (hier).
„Das Ziel ist, möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu immunisieren. Wir müssen die Kinder und ihre Familie sicher und gesund über die Feiertage und den Winter bringen. Das bedeutet: noch vor der Bescherung Kinder mit der ersten Impfdosis und Jugendliche mit der zweiten Dosis zu versorgen“, sagen Schwarz und Poreski am Samstag (27. November). Eine Impfrallye an Schulen in der letzten Schulwoche vor Weihnachten soll nach Plänen der Fraktion die Grundlage für einen sicheren Start ins Jahr 2022 bilden.
In Baden-Württemberg hat sich die Zahl infizierter Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahren nach offiziellen Angaben innerhalb von drei Wochen mehr als verdoppelt. „Absehbar wird sich dieser Trend in den nächsten Wochen nicht umkehren. Und absehbar ist auch, dass die Impfbereitschaft zwischen Weihnachten und Anfang Januar merkbar nachlassen wird. Wir haben nun mehrere Wochen Zeit, um unsere Schulen zu wappnen und zur Impfrallye als Impfpunkte vorzubereiten. Das Land baut hierfür die Infrastruktur auf, jetzt liegt es am Bund die notwendigen Impfdosen zu liefern!“
Um das Vorhaben voranzutreiben, hat die grüne Landtagsfraktion der Landesregierung die Eckpunkte der Impfrallye übermittelt.
Schwarz und Poreski: „Inwieweit die Impfrallye kurzfristig gelingen kann, hängt von zwei Faktoren ab: von den Impfstoff-Lieferungen des Bundes und der Bereitschaft der Schulen, bei der Idee mitzuziehen. Gelingen kann das, wenn wir mehr vom derzeit knappen Impfstoff erhalten und sich auch weitere Ressourcen mobilisieren lassen. Zur Umsetzung von Impfaktionen an Schulen stehen wir im engen Austausch mit der Regierung. Ziel ist es, weitere Modellprojekte und zusätzliche Impfangebote an Schulen zu schaffen. Wir sind überzeugt: Die Zeit vor den Weihnachtsferien bietet eine Chance, um Kinder und Jugendliche zu impfen und ihren Gesundheitsschutz über die Ferien zu erhöhen. Die Schulen sind der zentrale Ort, an dem wir Schülerinnen und Schüler mit einem Impfangebot erreichen können. Impfaktionen an Schulen könnten - neben Immunisierungen bei Kinderärzten und in Krankenhäusern - einen maßgeblichen Teil zur Impfoffensive bei der jungen Bevölkerung beitragen.
Wir fordern die Landesregierung auf, sich beim Bundesgesundheitsministerium für weitere Lieferungen stark zu machen, damit die Kapazitäten im Dezember in ausreichender Menge in Baden-Württemberg vorhanden sind. Unsere Botschaft nach Berlin ist: Herr Spahn, geben Sie mehr Impfstoff frei! Denn Schätzungen zufolge fehlen allein für Kinderimpfungen neun Millionen Dosen.“