Wissenschaft und Forschung
Salomon: Forschungsstelle Rechtsextremismus kommt nach Tübingen
Jetzt steht es endlich fest: Die bundesweit erste, institutionell verankerte Forschungsstelle für Rechtsextremismus kommt an die Universität Tübingen.
Die Forschungsstelle war eine der Handlungsempfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses. Mit dem Einrichten setzt unsere Wissenschaftsministerin Petra Olschowski eine wichtige Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um. Bis zu 1,2 Millionen Euro pro Jahr stellt das Land der neuen Forschungsstelle zur Verfügung. Die Universität unterstützt mit einer zusätzlichen Juniorprofessur die Erforschung von Antisemitismus.
„Die größte Gefahr für unsere Demokratie geht vom Rechtsextremismus aus. Allein in Baden-Württemberg werden im Schnitt jeden Tag mehr als vier rechtsmotivierte Straftaten begangen, Tendenz steigend. Mit der neuen Forschungsstelle Rechtsextremismus wollen wir die Ursachen rechtsextremistischer Gewalt, Radikalisierungsprozesse und rechte Strukturen umfassend wissenschaftlich unter die Lupe nehmen. Somit stärken wir unser Wissen und damit unsere Strategie im Kampf gegen den Rechtsextremismus. Ein besonderer Fokus soll dabei auf Baden-Württemberg liegen. Denn: Rechter Hass ist unter uns – und nicht das Problem der Anderen“, betont Alexander Salomon, unser Sprecher für Wissenschaft und Hochschule.
Warum Tübingen?
Über den Standort wurde in einem Konzeptwettbewerb entschieden, den das Wissenschaftsministerium ausgerichtet hat. Alle Unis in Baden-Württemberg konnten sich bewerben. Eine Kommission aus neun unabhängigen Wissenschaftler*innen begutachtete die Konzepte und traf die Entscheidung.
Noch im Frühjahr soll die circa zweijährige Aufbauphase in Tübingen losgehen. Dann wird dort die deutschlandweit erste politikwissenschaftliche Professur für die Erforschung des Rechtsextremismus eingerichtet. Die Professor*innen der Forschungsstelle können dann auch den Studierenden ihre Forschungsergebnisse unmittelbar vermitteln.