Soziales und Gesellschaft
Seemann: Mädchen und Frauen noch besser schützen!
Zum „Tag gegen Gewalt an Frauen“ sagt die Sprecherin für Frauenpolitik, Stefanie Seemann:
„Gedemütigt, beschimpft, geschlagen, vergewaltigt: Häusliche Gewalt betrifft Frauen in allen Bildungs- und Sozialschichten. Im Pandemiejahr 2020 stiegen die Zahlen von Gewalttaten in Partnerschaften sogar deutlich.
Häusliche Gewalt ist kein Privatproblem, nur, weil sie hinter verschlossenen Türen stattfindet. Wir müssen Frauen und Mädchen noch besser vor Gewalt schützen und die Umsetzung der Istanbul-Konvention energischer vorantreiben. Dazu gehört, dass wir das Frauenhilfesystem noch breiter bekannt machen und über Gewalt gegen Frauen aufklären.
Frauen- und Kinderschutzhäuser bieten Schutz für Frauen, die Gewalt durch einen Partner in der gemeinsamen Wohnung erleben und dort nicht mehr sicher sind. Frauenhäuser sind immer erreichbar - Betroffene können dort Tag und Nacht anrufen, wenn sie Hilfe brauchen.
Wir wollen die Frauen- und Kinderschutzhäuser flächendeckend weiter ausbauen – und haben schon damit angefangen: Die Zahl der Plätze werden von 755 im Jahr 2019 auf 850 im Jahr 2022 erhöht. Die jährlichen Fördermittel werden in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht: Sie steigen von 890.000 Euro im Jahr 2019 auf knapp 2,8 Millionen Euro.
Auch unsere Fachberatungsstellen für Menschen, die von häuslicher, sexueller und sexualisierter Gewalt, von Menschenhandel oder Prostitution betroffen sind, werden wir festigen und weiterentwickeln. Die Zahl der geförderten Projekte wollen wir von 30 (2019) auf 96 (2022) mehr als verdreifachen. Die Fördermittel wachsen im gleichen Zeitraum von 567.000 Euro auf rund 2,8 Millionen Euro – und damit fast um das Fünffache.“