Klima und Energie
Zu viel Wasser, zu wenig Wasser: Herausforderung für Kommunen
Stuttgart. Baden-Württemberg bekommt mit maßgeblicher Unterstützung der Landtagsfraktion Grüne ein Kompetenzzentrum Wissenstransfer Wasser und Boden (WWB). Das hat das Kabinett am 13. Juni beschlossen und setzt damit ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um. Das Kompetenzzentrum soll die neue zentrale Anlaufstelle bei Wasserproblemen sein und wird der Kommunalen Energieagentur (KEA) angegliedert. Für Gründung und Aufbau stehen knapp 1,5 Millionen Euro aus Sachmitteln des Umweltministeriums bereit. Die Strategien des Landes zu Hochwasser, Wassermangel und der Masterplan Wasserversorgung werden mithilfe des WWB zügiger umgesetzt.
Der für das Thema Wasser und Boden zuständige Abgeordnete der Fraktion, Bernd Mettenleiter, unterstreicht: „Die Herausforderungen im Bereich Wasserwirtschaft und Wassernutzung sind vor dem Hintergrund des Klimawandels gewaltig. Die Folgen betreffen die Kommunen im Land und uns Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen: Starkregenereignisse und Hochwasser, Perioden mit Trockenheit und Wassermangel, aber auch die Herausforderungen durch chemische Stoffe wie Mikroplastik im Wasser. Expertenwissen und die bestehenden Netzwerke innerhalb der Wasserwirtschaft zentral in einem Kompetenzzentrum zu bündeln – das ist jetzt ein ganz wesentlicher Schritt und wird von den kommunalen Spitzenverbänden ausdrücklich begrüßt. Das Kompetenzzentrum stellt den Wissenstransfer in die Kommunen und ihre Boden-und Zweckverbände sicher. Beratung zu Wasserversorgung, Abwasser, der Gewässerunterhaltung und dem Hochwasserschutz kann mit dem Kompetenzzentrum noch passgenauer und landesweit angeboten werden.“
Mettenleiter: Wir setzen uns für einen weiteren Mittelaufwuchs für das WWB ein
Eine kontinuierliche und vor allem qualitätsgesicherte Beratung durch das Kompetenzzentrum solle sichergestellt werden, so Mettenleiter. „Daher setzen wir Grüne uns dafür ein, dass dem WWB auch nach der Aufbauphase ausreichend Unterstützung zur Verfügung gestellt wird.“
Die Ansiedlung bei der Kommunalen Energieagentur ist für Mettenleiter folgerichtig, da die KEA den direkten Draht in die Städte und Gemeinden hat. Bestehende Partnerschaften könnten genutzt werden, um innovative Lösungen wie zum Beispiel Schwammstädte in die Kommunen zu tragen und auf mögliche Anwendbarkeit zu überprüfen.
Schwammstädte sind Städte, die überschüssiges Wasser durch Regenereignisse nicht schnellstmöglich ableiten, bis die Kanalisation an ihre Grenzen kommt, sondern das Wasser über Sickerflächen, Mulden, unversiegelte Flächen ableiten und klüger nutzen, zum Beispiel für Dachbegrünungen. Das sorgt für Abkühlung im Sommer, einen natürlicheren Wasserkreislauf und letztendlich mehr Aufenthaltsqualität in den Kommunen.