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Elektromobilität bringt neue Geschäftsfelder für das Handwerk
Die Neujahrsklausur der Grünen in Freiburg nutzten Andrea Lindlohr, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin, und Muhterem Aras, Vorsitzende des Arbeitskreises Finanzen und Wirtschaft, um sich vor Ort über aktuelle Themen im Elektrohandwerk auszutauschen. Auch Thomas Bürkle, Präsident der baden-württembergischen E-Handwerke, und Gerhard Zöllin, Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik Freiburg, waren der Einladung des Inhabers Reiner Ullmann gefolgt. Beeindruckt zeigten sich die Abgeordneten vor allem vom Know-How des Betriebs bei der Elektromobilität. "Die Firma Ullmann ist ein gutes Beispiel dafür, wie modern und professionell das Handwerk aufgestellt ist" so Lindlohr. Besonders die konsequente Digitalisierung der Büroarbeit sei außergewöhnlich. "Vom Angebot zur Abrechnung alles digital zu bearbeiten ist schon eine Leistung. Auf diese Daten dann aber auch noch mobil auf Montage zugreifen zu können, ist zukunftsweisend." Auf dem Rundgang durch die Firma gab es dann Elektromobilität "zum Anfassen". Der zum "Experten für Elektromobilität" und zum "Spezialist für Lade-Infrastruktur Elektromobilität" weitergebildete Reiner Ullmann stellte seine selbst installierte Ladestation vor. "Die Aufgabe der E-Handwerke im Bereich Elektromobilität liegt im Bereich Infrastruktur. Erst kürzlich haben wir ein entsprechendes brancheninternes Weiterbildungsprogramm gestartet. Unsere Betriebe sind also bestens gewappnet", so Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg. Lindlohr betonte das große Engagement der grün-roten Koalition bei der Elektromobilität. "Wir wissen, dass ohne die Fachkräfte in den Betrieben gar nichts rollt. Darum unterstützt das Land nicht nur die Forschung und Entwicklung rund um die Elektromobilität, sondern auch die Betriebe bei der Weiterqualifizierung." Die Landesagentur für Elektromobilität leiste hier als Koordinations-Plattform wichtige Arbeit. Diese sei zum Beispiel bei der Harmonisierung der Abrechnungssysteme an den Elektro-Zapfsäulen gefordert. Ein Gespräch mit Auszubildenden der Firma Ullmann unterstrich die guten Karrierechancen in den E-Handwerken. Zentrale Bedeutung für die Sicherung des Fachkräftebedarfs habe aber die Weiterentwicklung des Schulsystems in Baden-Württemberg, waren sich die Teilnehmer einig. "Die Gemeinschaftsschule leistet einen wichtigen Beitrag, die Ausbildungsreife der Jugendlichen zu erhalten und zu verbessern" so Aras. Aufgrund der anspruchsvollen und interessanten Tätigkeit zum Beispiel im Berufsbild "Elektroniker/-in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik" leide man, so Präsident Bürkle, zwar weniger unter Nachwuchsmangel als manch anderes Handwerk. Dennoch müsse man sich gewaltig strecken: "Unsere Betriebe investieren weit mehr in die Nachwuchswerbung als früher. Von der Fachorganisation werden sie dabei über die intensiv geführte Werbekampagne E-Zubis.de unterstützt", so Bürkle weiter. Auch die Allianz für Fachkräfte des Landes sei hier ein wertvoller Beitrag, um der gemeinsamen Aufgabe Fachkräftesicherung zu begegnen. Reiner Ullmann stellte resümierend fest: "Ich begrüße es, wenn sich unsere Landespolitiker die Zeit nehmen und sich vor Ort in einem E-Handwerksunternehmen ein konkretes Bild von unserer täglichen Arbeit machen."