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Finale in Stuttgart: Thesen aus der Veranstaltungsreihe „Im Grünen daheim“
Nach fünf Regionalkonferenzen in Baden-Württemberg hatten die Grünen im Landtag für Freitag zum Finale der Veranstaltungsreihe nach Stuttgart geladen. Weil die Menschen vor Ort wissen, was für ihre Region das Beste ist, sind die Landtagsgrünen unter dem Titel „Im Grünen daheim“ mit etwa 120 Expertinnen und Vertretern aus dem ländlichen Raum auf die Suche nach Konzepten gegangen, die Stärken in der Fläche des Landes halten und ausbauen. Die Fraktion war mit 26 Abgeordneten vertreten. Die Gesellschaft altert, weshalb die Regionen in Baden-Württemberg vor etlichen Umbrüchen stehen. Was die demografische Entwicklung etwa für Gesundheitsversorgung, Bildung oder Verkehr bedeuten, war schon bei den fünf Konferenzen überall im Land Thema. Aus Hechingen, Bad Saulgau, Bühl, Mosbach und Schönau berichten Botschafter/innen, was dort diskutiert wurde. Neben einer thematischen Einführung durch die Fraktionsvorsitzende Edith Sitzmann und einer Rede vom Experten Alexander Bonde, Minister für ländlichen Raum, betonten Harry Brunnet, Vizepräsident des Gemeindetags, und Karl Röckinger, Vizepräsident des Landkreistages, was den ländlichen Raum bewegt. Der Dialog mit den 26 Landtagsabgeordneten stand auch beim Höhepunkt der Veranstaltungsreihe im Vordergrund. Deshalb wurden in Arbeitsgruppen Thesen zu den jeweiligen Fachgebieten erarbeitet. Die wollen die Grünen in ihre parlamentarische Arbeit mitnehmen. Thesen aus der Arbeitsgruppe Wirtschaft, Handwerk, Arbeit
- Eine gute Infrastruktur in der Bildung, bei der Breitbandversorgung und bei den öffentlichen Verkehrsanbindungen sind ein zentraler Erfolgsfaktor im Ländlichen Raum.
- Für die Unternehmen im Ländlichen Raum ist die Bewältigung des Fachkräftemangels eine existentielle Aufgabe, bei der die Politik unterstützen muss.
- Energieeinsparungen und Energieeffizienz sind eine Chance für das Handwerk im Ländlichen Raum.
Thesen aus der Arbeitsgruppe Bildung, Schule, Hochschule, Jugend
- Regionale Schulentwicklung ist der Schlüssel für ein chancengerechtes und wohnortnahes Bildungsangebot.
- Inklusion muss ein regionalabgestimmter Prozess sein, mit einer verlässlichen Ressourcensteuerung.
- Differenzierung und Qualität gelten auch für die Hochschulen, Universitäten und andere Hochschulen nicht gegeneinander ausspielen.
Thesen aus der Arbeitsgruppe Gesundheit, Senioren, Frauen, Integration
- Die bessere Vereinbarkeit von Familie (Kinderbetreuung, Pflege) und Beruf ist für den Ländlichen Raum entscheidender Faktor für eine gute Zukunft.
- Die Möglichkeit im Alter selbstbestimmt zu leben, macht ländliche Regionen und Dörfer lebenswert.
- Gute Gesundheitsversorgung im Ländlichen Raum ist ein zentrales Anliegen, sie steht im Spannungsfeld zwischen begrenzte finanzielle Ressourcen, Demografie und Wettbewerbsfähigkeit.
Thesen aus der Arbeitsgruppe Mobilität, Verkehr
- Radverkehr (auch mit Pedelecs) ist klimaschonende Mobilität, bei der aber der Fußgängerverkehr beachtet werden muss.
- Mit Carsharing können die verbrauchen Ressourcen besser verwendet werden. Dabei sollte auch die Verknüpfung mit dem ÖPNV verbessert werden.
- Bei Finanzierungsreform des ÖPNV steht im Vordergrund, den gemeinsamen Dialog fortzuführen.
- Schienenverkehr ausbauen, Fahrradmitnahme flächendeckend kostenlos ermöglichen – Barrierefreiheit ausbauen
- Straßenbauverwaltung unter die Lupe nehmen.
Thesen aus der Arbeitsgruppe Landwirtschaft, Tourismus, Natur
- Bäuerliche Familienbetriebe und die heimische Waldwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Unternehmen leisten wichtige Beiträge zur regionalen Wertschöpfung, zur Erzeugung unserer wertvollen Lebensmittel, für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und unserer ländlichen Kultur und für den Naturschutz.
- Der Erhalt und die nachhaltige Nutzung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und der biologischen Vielfalt, ist eine Investition in die Zukunft.
- Die Zusammenarbeit zwischen Tourismus, Landnutzung und Naturschutz, dem Magischen Dreieck, zu stärken, ist ein wichtiger Baustein zum Erfolg des Ländlichen Raums.
Thesen aus der Arbeitsgruppe Umwelt, Energie, Klimaschutz
- Erneuerbare Energien schaffen regionale Wertschöpfung, die Energiewende bietet große Chancen für den Ländlichen Raum zum Beispiel für das Handwerk.
- Der Klimawandel macht vor heimischen Kulturlandschaften nicht halt, es ist Aufgabe der Politik diese Herausforderungen anzugehen.
- Bürgergenossenschaften sind eine gewünschte Beteiligung der Bürgerschaft bei der Energiewende insbesondere beim Ausbau der Windkraft.
Thesen aus der Arbeitsgruppe Petitionen, Ehrenamt, Kultur
- Das ‚Miteinander‘ stärken, das Ehrenamt ist wesentlicher Pfeiler der Bürgergesellschaft.
- Petitionen sind eine Form von Bürgerbeteiligung, die es zu stärken gilt.
- Kunst und Kultur machen Dorf, Stadt und Region lebenswert – nur wenn alle Akteure aus Kultur, Kommune, Bildung, Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten kann dies gelingen.
Thesen aus der Arbeitsgruppe Bürgerbeteiligung, Bürgerbegehren, Sicherheit
- Die Politik des Gehörtwerdens als neuer Politikstil soll in Baden-Württemberg Alltagskultur werden.
- Mit der Polizeireform schaffen wir mehr Präsenz vor Ort.
- Jugendliche in die Politik miteinbeziehen und sie an Entscheidungen beteiligen ist Aufgabe der Politik.