Landtagsfraktion der GRÜNEN zu Gast am Campus Bad Mergentheim
Wie kann das Studieren an der Dualen Hochschule im ländlichen Raum der Main-Tauber-Region künftig noch attraktiver gestaltet werden? Darüber diskutierte die Landtagsfraktion der GRÜNEN mit der Campusleitung und zwei Studierenden der DHBW Mosbach im Bad Mergentheimer Schloss. Vor Ort mit dabei waren u.a. Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr MdL (Vorsitzender des Arbeitskreises Wissenschaft, Forschung und Kunst der Fraktion GRÜNE), Staatssekretär Jürgen Walter MdL, Prof. Dr. Dirk Saller (Rektor DHBW Mosbach), Prof. Dr. Seon-Su Kim (Leiter des Campus Bad Mergentheim der DHBW Mosbach) und die beiden dualen Studierenden Maria Friedel und Christoph Jentsch. Prof. Dr. Dirk Saller, Rektor der DHBW Mosbach, ist sich sicher, durch eine Erweiterung des Studienangebots die Attraktivität von Bad Mergentheim als Studienstandort deutlich zu steigern. Ab Oktober soll am Campus Bad Mergentheim nicht nur ein neuer Studiengang, sondern auch eine weitere Fakultät angesiedelt werden. Während bislang lediglich betriebswirtschaftliche Studiengänge am Campus im Schloss angeboten wurden, kann hier künftig der stark nachgefragte technische Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit der Studienrichtung "Internationales Technisches Vertriebsmanagement" studiert werden. Zunächst sollen zwei Anfängerkurse à 30 Studierende vom Campus Mosbach an den Campus Bad Mergentheim wechseln, ab 2014 soll ein weiterer Kurs mit der Studienrichtung "Innovations- und Produktmanagement" hinzukommen. Prof. Dr. Dirk Saller, Rektor der DHBW Mosbach, sieht im neuen Studienangebot die Chance, die Effizienz an allen drei Campus in Mosbach, Heilbronn und Bad Mergentheim zu steigern. Das Wachstum der DHBW Mosbach um knapp 200 Prozent seit 2004/05 könne nur dadurch dauerhaft verkraftet werden, dass die personellen und räumlichen Ressourcen an allen Campus optimal genutzt würden. "Damit reagieren wir auf den Wunsch vieler im Umkreis ansässiger Unternehmen, die schon seit Jahren einen technischen Studiengang am Campus in Bad Mergentheim fordern", so der Bad-Mergentheimer Campusleiter Prof. Dr. Seon-Su Kim. Gerade für die ländlich geprägte Main-Tauber-Region sei das technische Studienangebot ein Segen, denn kleinere und mittelständische Betriebe könnten auf diese Weise ihren Nachwuchs direkt vor Ort ausbilden. Zusätzlich entspanne sich dadurch die Raumnot am Campus Mosbach. Gerade der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen erfahre eine immense Nachfrage seitens der Partnerunternehmen. Bislang sind 30 Studien- und Ausbildungsverträge eingegangen, die Hälfte der zur Verfügung stehenden Studienplätze ist damit bereits vergeben. Zusätzlich zur Erweiterung des Studienangebots ist es Campusleiter Prof. Dr. Seon-Su Kim jedoch auch ein Anliegen, das studentische Leben in der Region zu fördern. Wichtig sei ihm insbesondere die Verbesserung der Hochschulinfrastruktur. Bislang gebe es beispielsweise keine eigene Mensa am Campus Bad Mergentheim, lediglich Kooperationen mit ansässigen Restaurants. Zusätzlich wolle er sich für weitere Angebote im Bereich Kultur, Sport und Freizeit einsetzen. Auch um qualifizierte Professorinnen und Professoren zu gewinnen sei es wichtig, die Bad Mergentheimer Infrastruktur weiter auszubauen und den Standort attraktiver zu gestalten. Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr, der die DHBW Mosbach nicht nur als für die Main-Tauber-Region zuständiger Abgeordneter besuchte, sondern auch als Vorsitzendes des AK Wissenschaft, Forschung und Kunst der Fraktion GRÜNE, begrüßte im Namen der grünen Delegation das Engagement der DHBW Mosbach gemeinsam mit den regionalen Unternehmen. "Die Duale Hochschule trägt damit dazu bei, die Zukunftsfähigkeit der Main-Tauber-Region zu sichern und die Region positiv zu entwickeln." Die demografischen Probleme der Region nehme er sehr ernst. Schmidt-Eisenlohr unterstrich die herausragende Bedeutung der Dualen Hochschule im Hochschulsystem. "Wir Grüne sehen uns als verlässlicher Partner für die Duale Hochschule, gerade in ihrer Verankerung im ländlichen Raum." Als besonders positives Fazit nahm Schmidt-Eisenlohr mit, dass sich die Studierenden am Campus Bad Mergentheim sehr wohl fühlten. Er würdigte dies als Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von Hochschule, Stadt und Kreis. Die beiden Studierenden Maria Friedel und Christoph Jentsch lobten die die ganz besondere Studienatmosphäre am Campus Bad Mergentheim. Als problematisch beurteilte Maria Friedel es, die Absolventen nach dem Studium langfristig in der Main-Tauber-Region zu halten. Viele würden nach zwei bis drei Jahren nochmals einen Auslandsaufenthalt oder ein weiterführendes Studium in einem urbanen Zentrum anstreben und kehrten danach nicht mehr ins Taubertal zurück. Beide Studierende waren sich einig, dass die Qualität des Studentenlebens am Campus Bad Mergentheim anderen Universitäten oder Hochschulen in Großstädten vorzuziehen sei. Vieles müssten die Studierenden zwar selbst organisieren, dafür genössen sie die persönliche Atmosphäre und auch die gute Betreuung am Campus Bad Mergentheim. Die Stärken der Region müssten allerdings noch besser überregional bekannt gemacht werden, so die Einschätzung der Studierenden.