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Wie erfolgreiche Regionalmarken funktionieren
Bei ihrer Herbstklausur besuchten Abgeordnete des Arbeitskreises für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz der Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg und Vertreter/innen des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz die Firma Feneberg in Ravensburg und den Rahlenhof, dem Produzenten der ökologischen Regionalmarke „VonHier“. Das mittelständische Familienunternehmen betreibt den regionalen Einzelhandel mit angeschlossenen Verarbeitungs- und Veredelungsbetrieben im Raum Allgäu, Oberschwaben und Oberbayern in über 70 Supermärkten mit fast 4.000 Mitarbeitern. Der jährliche Umsatz beträgt 450 Millionen Euro. Die Wachstumsraten liegen im zweistelligen Bereich. Die eigenen Verarbeitungsunternehmen für Fleisch produzieren Geflügel und Wurst etwa für die Bioketten Alnatura, Basic und BioCompany. Feneberg bindet Erzeuger und Verarbeiter zu fairen Bedingungen an sich und sichert dabei gleichzeitig die Qualität seiner Produkte. Mehr als 600 Landwirte produzieren für das Unternehmen – für die ökologische Regionalmarke VonHier und weitere Markenprodukte Für Feneberg ist Regionalisierung die Gegenbewegung zur Globalisierung. Alle VonHier-Produkte kommen aus einem Radius von maximal 100 Kilometern um den Stammsitz des Unternehmens. Etwa drei Viertel der Kunden, kauft VonHier-Produkte wegen ihrer regionalen Herkunft. Ein Viertel weiß dabei gar nicht, dass es sich auch um Ökoprodukte handelt. Beim Rundgang durch den Feneberg-Markt überzeugten sich die Teilnehmer von der Vielfalt der Produkte. Auf VonHier-Produkten findet sich eine 7-stellige Nummer, mit der jeder über die Seite www.bio-mit-gesicht.de das Produkt bis zu seinem Ursprung verfolgen kann. Die Abgeordneten testeten die „bmg-Nummer“ 7197536 eines Hähnchenschenkels aus der Kühltruhe und bekamen prompt den Erzeugerbetrieb angezeigt. Martin Hahn, Sprecher für Landwirtschaft in der Fraktion ist überzeugt, dass VonHier ein exzellenter Prototyp einer Regionalmarke ist. „Die mit den 100 Kilometern zu 100 Prozent definierte Regionalität in Verbindung mit Bio ist perfekt. Er sieht im Beispiel von Feneberg eine wertvolle Handlungsanleitung für Politiker mit Arbeitsbereich Ländlicher Raum, Landwirtschaft und Lebensmittel. „Die Aktivitäten der Marktpartner müssen zwingend fair sein. Denn der Preis von heute sichert die Produktion von morgen“, sagt Martin Hahn. Man kann in diesem Sinne ernsthaft von „Partnern am Lebensmittelmarkt“ reden, die einander brauchen und langfristig von der gegenseitigen Notwendigkeit leben können.