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Zur Zukunft der Pflege - 70 Gäste kamen zum Gespräch mit Grünen nach Ravensburg
Das Thema Pflege ist eines der großen gesellschafts- und sozialpolitischen Herausforderungen der Gegenwart und der nächsten Jahrzehnte. Unter dem Motto „Pflege konkret!“ startete nun die Veranstaltungsreihe der grünen Landtagsfraktion mit den Abgeordneten Bärbl Mielich und Manne Lucha in Ravensburg. 70 Gäste kamen zu der Veranstaltung im Café im Spital, um mit den Grünen-Politiker(in) über die Zukunft der Pflege zu sprechen und zu diskutieren. Die Abgeordneten verwiesen in ihren Statements auf ihre Arbeit in der Enquetekommission Pflege des Landtags, die sich mit den vielen Facetten der Pflege in unserer Gesellschaft beschäftigt. Bevor die Beratungen der Kommission in die Endphase gehen, möchten die Grünen Sozialpolitiker(in) das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern nutzen, um Anmerkungen und Impulse zu sammeln. „In einer Welt, in der die Menschen durch den medizinischen Fortschritt immer älter werden, wird auch der Pflegebedarf immer größer. Und dieser erhöhte Bedarf an Pflege soll auch qualitativ hochwertig angeboten werden und dabei bezahlbar bleiben“, sagte Manne Lucha, stellvertretender Vorsitzender der Enquetekommission Pflege. „Wir glauben, dass die Menschen auch im hohen Alter in ihrem Zuhause leben oder zumindest im häuslichen Umfeld bleiben wollen, wo sie Unterstützung erhalten. Sie wollen dort leben, wo sie ihr gesamtes Leben verbracht haben und nicht aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen werden, auch und gerade im Ländlichen Raum.“ „Um diesem Ziel näher zu kommen, benötigen wir auch neue Wohnformen“, sagt Bärbl Mielich Obfrau der Grünen Landtagsfraktion für die Enquetekommission Pflege. „Wohnquartiere, ambulante Wohngruppen, selbstbestimmtes Leben und Leben mit Hilfe werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Dabei müssen auch bestehende Gesetze auf ihre Tauglichkeit überprüft werden.“ Darüber hinaus kamen an diesem Abend noch weitere Themen zur Sprache, darunter die Akademisierung und Attraktivität der Pflegeberufe, Personalausstattung von Einrichtungen und die Bürokratiestrukturen im Allgemeinen. Einig waren sich die Abgeordneten und die Gäste, dass der Pflegeberuf attraktiver werden muss. Und zwar nicht nur finanziell, sondern auch von der Arbeitsbelastung her. Eine gute Möglichkeit wäre dabei eine Mindestpersonalbemessung, um eine Überlastung der Pflegekräfte zu verhindern. Auch beim Wunsch nach der Einrichtung einer Pflegekammer bestand Einigkeit. Gerade im Gesundheitsbereich, in dem es sehr viele verschiedene Interessen gibt, müssen die vielen Aspekte der Pflege noch lauter und deutlicher wahrgenommen werden. Info zur Enquetekommission Pflege Bei der Enquetekommission, die vor über einem Jahr ins Leben gerufen wurde, hat es mittlerweile zwölf Anhörungen auf fachlich hohem Niveau gegeben, bei denen kaum ein Aspekt des Themas „Pflege“ ausgelassen wurde und bei denen Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Bereichen zu Wort kamen. Von der Pflege auf Intensivstationen bis zur Hauskrankenpflege, von der Prävention über die Akutversorgung bis hin zur Rehabilitation, von kulturellen Aspekten über Pflege im Ländlichen Raum bis zu Arbeitsbedingungen von Pflegekräften - das weite Feld der Thematik „Pflege“ wurde umfassend diskutiert. Die Landtagsfraktionen entwickeln daraus nun Handlungsempfehlungen.