"Frauen in Bewegung": Ein Tag mit der Fraktionsvorsitzenden
Zwei junge Frauen begleiteten Edith Sitzmann und Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch einen „politischen Alltag“ lang neugierig und interessiert durch Stuttgart. Jetzt berichten uns die Schülerin Julia Glaucke (16) und die Studentin Caroline Hartmann (24) von ihrem Projekt und ihren Erlebnissen… Im Rahmen des Frauen-Mentoring-Programms „Frauen in Bewegung“ stand für uns heute eine besonders individuelle Aktion auf dem Programm: Die Begleitung – das sogenannte „Shadowing“ – einer Abgeordneten in ihrem politischen Arbeitstag. Zuvor hatten die Teilnehmerinnen des Projekts „Frauen in Bewegung“ (insgesamt 10 Personen) bereits verschiedene Möglichkeiten gehabt, Politik hautnah kennenzulernen, etwa auf dem Landesparteitag der GRÜNEN in Tuttlingen oder bei einem Gespräch mit der grünen Landesvorsitzenden Thekla Walker und der frauenpolitischen Sprecherin des grünen Bundesvorstands, Gesine Agena. Die Idee des Programms „Frauen in Bewegung“, das von der grünen Landespolitikerin Jessica Messinger ins Leben gerufen wurde, ist einfach: Frauen an grüne Politik heranzuführen, Interesse wecken und dadurch ein Zeichen für die Gleichberechtigung der Frau im politischen Feld setzen. Durchweg bekamen wir den Eindruck, dass die GRÜNEN die Gleichberechtigung in der politischen Arbeit am besten umsetzen. Wir beobachteten das etwa durch die Doppelspitzen, die vom Bundesvorstand bis in die Ortsverbände vorgesehen sind oder den quotierten Redelisten, z.B. beim Landesparteitag. Nachdem wir Anfang Januar schon an einer Fraktionssitzung der GRÜNEN im Landtag teilnehmen durften und von Charlotte Schneidewind-Hartnagel (frauenpolitische Sprecherin) eine weitere Sichtweise auf die Rolle der Frau präsentiert bekamen, fand heute endlich das „Shadowing“ mit Frau Sitzmann statt. Jede Teilnehmerin des Projekts hatte im Voraus Kontakt zu einer Landtagsabgeordneten aufgenommen und einen Tag vereinbart, an dem sie die Abgeordnete begleitet. Im Mittelpunkt stand dabei die Arbeit und Organisation einer Fraktion sowie deren „Grundgerüst“ (Aufbau, MitarbeiterInnen, etc.). Alle MitarbeiterInnen standen uns gerne Rede und Antwort. Ein besonderes Erlebnis stellte die Plenarsitzung des Landtages dar: Erstaunlicherweise wurde nicht nur eine konstruktive Debatte geführt, wie man es von Abgeordneten erwarten könnte, sondern auch heftig gewettert. Gegen unqualifizierte „Redebeiträge“ anderer Parteien, konterte die Regierungskoalition allerdings mit stichhaltigen Argumenten und konnte so die Debatte auf eine sachliche Ebene zurückführen. Zurück im Haus der Abgeordneten wies uns Lena Benicke in ihre Arbeit als Mitarbeiterin der Fraktionsvorsitzenden ein. Neben ihr begleiteten uns Annkathrin Abel, die Assistentin der Fraktionsvorsitzenden und Pia Kalkofen, Fraktionspraktikantin, über den Tag hinweg und alle hatten stets ein offenes Ohr für zahlreiche Fragen. Am Ende des Tages erwartete uns das Highlight: ein persönliches Gespräch mit Frau Sitzmann. Doch das war noch nicht alles, denn nach diesem spannenden Tag, hautnah mit einer Abgeordneten, können wir uns noch auf einen Besuch im Staatsministerium, einen Workshop zur Pressearbeit, einen Besuch beim DGB und auf die Teilnahme an der Landesmitgliederversammlung der Grünen Jugend freuen. Das letzte Treffen der „Frauen in Bewegung“ bietet allen Teilnehmerinnen dann die Möglichkeit, ihre Kreativität bei der Abschlussveranstaltung des einjährigen Projektes zu beweisen. Soviel sei verraten: Wir stellen uns und unsere Erfahrungen mit Frauen in der Politik vor, doch es erwartet alle noch einiges mehr.
